Deutsch - BILDUNG

Das Land um die heutige Stadt Ełk (Lyck) wurde im frühen Mittelalter von dem geheimnisvollen Stamm der Jatwingen (Sudauer) bewohnt. Die Jatwingen erbauten auf einer Insel im See eine Warte. An der gleichen Stelle errichteten die Kreuzritter in den Jahren 1398-1406 eine kleine Wehrburg. Diese besaß eine wichtige strategische Lage und garantierte der sich um die Burg ansiedelnden Bevölkerung die volle Sicherheit. Nach der Schlacht bei Grunwald (Tannenberg) im Jahre 1410, wurde sie jedoch niedergerissen.


Lokator und erster Schulze von Ełk war Bartosz Bratomil. Dank ihrer günstigen Lage entwickelte sich die Stadt rasch und bekam bald vom Hochmeister Paul von Rußdorf die Stadtrechte. Es ist nicht ganz klar, wann die Stadtrechte verliehen wurden: es kann das Jahr 1435 oder auch 1445 gewesen sein. Häufig wird auch das Jahr 1425 angegeben, in dem das Dorf Ełk angelegt worden ist. Nach dem 13-jährigen Krieg wurde das Land weiter besiedelt. 1499 zählte Ełk ca. 600 Einwohner. Die erste Kirchengemeinde entstand im Jahre 1469.

Das 16. Jahrhundert war die Zeit einer raschen Entwicklung der Stadt. Im Jahre 1536 kam Jan aus Sącz nach Ełk und nahm den Namen Małecki (Maletius) an. Er veröffentlichte Bücher in polnischer Sprache. 1599 wurde die bereits in Ełk tätige Provinzialschule zum Rang einer Fürstenschule erhoben. In den Jahren 1547-51 wurde die St. Katherinen-Kirche wiederaufgebaut. In dieser Zeit entstand ein Hospital. Die Grundlage der weiteren Entwicklung von Ełk war das vom Fürsten Albrecht 1560 verliehene Marktrecht.

Ełk wurde mehrmals von Seuchen, Bränden und kriegerischen Überfällen heimgesucht: 1625 - Seuche, 1651- Großbrand, 1655 - Tataren brannten die Stadt nieder und brachten die Bevölkerung um (dieses Ereignis ist dank dem Roman "Potop" - "Sintflut" von Henryk Sienkiewicz allgemein bekannt). Der Wiederaufbau der Stadt wurde durch einen erneuten Großbrand im Jahre 1688 erschwert. Die nächsten Jahre waren durch eine immer stärkere Stagnation gekennzeichnet.

Die wichtigsten Ereignisse des 18. Jahrhunderts sind:

1800 entstand das polnische Lehrerseminar, dessen Gründer und Leiter der Superintendent von Ełk Tymoteusz Gizewiusz war, ein hervorragender Kenner der polnischen Sprache.

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts bescherte weitere Missgeschicke. Mehrere Brände hatten zur Folge, dass das heutige Ełk wie eine Stadt aus dem 19. Jahrhundert aussieht. Es gibt keine Sehenswürdigkeiten aus den früheren Epochen. 1868 wurde die Eisenbahnlinie Ełk - Königsberg eröffnet. Der erste Weltkrieg brachte Unglück über die Stadt. Ełk befand sich an der Frontlinie. Dreimal geriet es unter die russische Gewalt. Die Innenstadt wurde durch Bombardierungen zerstört.

In der Zwischenkriegszeit erlebte Ełk einen Wirtschaftsaufschwung. Dieser Periode entstammt die Innenstadt. 

Die weitere Entwicklung fand nach dem zweiten Weltkrieg statt. Die Stadt besiedelten Umsiedler aus der nahe liegenden Umgebung. Eine erhebliche Rolle in der Entwicklung der Stadt spielten, und spielen immer noch, ehemalige Grenzlandbewohner von Grodna und Wilna. 1992 wurde Ełk zum Sitz einer Diözese und gewann seine historische Bedeutung als geistige Hauptstadt Masurens zurück.